Tätern auf der Spur – Kriminalmagazin ZEIT Verbrechen

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Jeden Tag etwas Neues. Und man darf sich freuen, auch der ZEIT Verlag hat sich etwas Neues überlegt. Das Kriminalmagazin ZEIT Verbrechen hat Ende April 2018 das Licht der Welt erblickt. Verbrechen als Name einer Zeitschrift kann alles Mögliche implizieren. Gruselgeschichten von der Sorte eines Tatorts? Soll das Magazin informieren oder unterhalten? Irgendwie ist es ganz anders, als man zunächst denken könnte.

Kriminalgeschichten in neuem Licht

Im neuen Magazin ZEIT Verbrechen geht es nicht darum, den Leser zu unterhalten, viel mehr werden alte Fälle aus Deutschland nochmal aufgearbeitet. Wie geht es den Hinterbliebenen heute? Wurde der Mörder/Täter identifiziert? „In wahren Kriminalgeschichten geht es nicht zu wie im Fernsehkrimi mit dem absehbaren Ende. Sie handeln viel mehr von tatsächlich geschehenen, extremen Situationen, um Abgründe unserer und unserer Gesellschaft, um Menschen, die plötzlich die Kontrolle verlieren – über sich oder die ganze Lage“, erklärt Sabine Rückert, die als Herausgeberin und zugleich stellvertretende Chefredakteurin fungiert. Dabei sollen auch tiefenpsychologische Aspekte berücksichtigt werden. „Kriminalgeschichten fragen auch immer: Wie ist der Mensch beschaffen? Gut oder böse? Für derart existenzielle Fragen interessieren sich die Menschen seit jeher. Schon die Bibel ist voll davon.“

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Ausbildung zum Spürhund aussieht? Wie sich sein Alltag gestaltet? Solche Fragen und Themen werden in Fotostrecken, Porträts oder Reportagen abgedeckt. Aber auch Fachleute kommen in Interviews zu Wort. Infografiken klären auf über die Zahlen und Statistiken. In der Premieren-Ausgabe kommt unter anderem Schauspieler Charly Hübner zu Wort, der den Frauenmörder Fritz Honka auf der Bühne mimt. Er muss sich unter anderem der Frage stellen: Wie kriminell bin ich selbst?

Cover der Zeit Verbrechen

Kriminalgeschichten in der Zeit Verbrechen

Nicht allein auf weiter Flur

Das Kriminalmagazin ZEIT Verbrechen ist nicht das erste dieser Art. Es hat im Regal schon namhafte Nachbarn neben sich stehen. Seit 2015 gibt es am Markt stern Crime, das alle zwei Monate herauskommt. Ebenfalls setzt stern Crime inhaltlich auf wahre Verbrechen und feiert damit schon Erfolg. 80.000 Exemplare im Verkauf und die Zahl der Abonnenten steigend. Mit 4,80 Euro ist es auch noch mehr als einen Euro günstiger als das Exemplar aus dem Hause ZEIT, das 5,95 Euro kostet.  Gruner + Jahr musste sich damals Skeptikern stellen, als sie stern Crime launchten. Heute hat sich eine richtige Krimi-Community um das düstere Magazin gebildet. Auf sozialen Plattformen werden die Ausgaben von deren Fans rezensiert und es entbrennen teilweise ganze Diskussionsrunden.

Auch mit im Zeitschriftenregal steht seit 2017 das Kriminal Magazin aus dem Hause Livingston Media. Ebenso ist die Auflage 80.000 groß und der Preis liegt bei fünf Euro. Inhaltlich finden Rückblicke auf Fälle aus der DACH-Region statt und die Redaktion nimmt den Leser mit auf die Reise zu alten Tatorten. Die meisten der vorgestellten Fälle sind auch abgeschlossen. Inhaltlich scheinen sich die drei Tatort-Magazin nicht zu sehr zu unterscheiden. Bleibt abzuwarten, wer am Ende das Rennen macht.

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